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DZ-Hyp-Studie: Büroflächen weiterhin gefragt

DZ Hyp Studie Gewerbeimmobilien
BWGV

Aus der Studie geht hervor, dass sich der Büroleerstand 2021 wie bereits im Vorjahr ausweitete. Ursächlich dafür war neben einer schwächeren Nachfrage vor allem die angezogene Bautätigkeit. Die sieben deutschen Top-Standorte waren mit einer Leerstandsquote von 4,5 Prozent stärker betroffen als die Oberzentren mit 4,1 Prozent. Gleichzeitig stiegen die Spitzenmieten angesichts einer zunehmenden Nachfrage nach attraktiven Flächen. Dies führte zu weiter sinkenden Mietrenditen. Anders als im Bürosegment gingen die Spitzenmieten im Einzelhandel weiter zurück. Davon waren die Oberzentren mit -6,3 Prozent etwa genauso stark betroffen wie die Top-Standorte mit -6,5 Prozent. Die Mietrenditen im Handel wiederum stiegen entgegen dem Trend.

Mit dabei: Stuttgart, Karlsruhe  und Mannheim

Das sind die zentralen Ergebnisse der DZ-Hyp-Studie, in der die Entwicklungen in den zwölf regionalen Zentren Augsburg, Bremen, Darmstadt, Dresden, Essen, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Mainz, Mannheim, Münster und Nürnberg sowie den sieben deutschen Top-Standorten Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München untersucht werden. Dr. Georg Reutter, Vorsitzender des Vorstands der DZ Hyp, erklärt: „Zwei Jahre Pandemie haben den Bedarf für Büro- und Einzelhandelsflächen verändert. Während bei Büros die Kommunikation im Vordergrund steht, muss sich der Einzelhandel an das veränderte Konsumverhalten anpassen. Wie schwerwiegend die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine durch Sanktionen oder spürbar steigende Energiepreise ausfallen, lässt sich heute kaum abschätzen. Das Interesse an den als solide geltenden deutschen Wohn- und Gewerbeimmobilien könnte als Folge eines steigenden Sicherheitsbedürfnisses der Anleger aber hoch bleiben.“

Büroflächenumsatz nimmt wieder zu

Die 19 betrachteten Standorte verzeichnen zusammen einen Büroflächenbestand von 114,5 Millionen Quadratmetern. Das ist fast ein Drittel der in Deutschland verfügbaren Bürofläche. Auf die zwölf Oberzentren entfallen rund 32 Millionen Quadratmeter. Die Standortgröße reicht von 1,5 Millionen in Augsburg bis zu 4,6 Millionen Quadratmetern in Hannover, dem größten Büromarkt unterhalb der sieben Metropolen. Der Büroflächenumsatz konnte 2021 gegenüber dem Vorjahr zulegen und fiel insgesamt mit 3,9 Millionen Quadratmetern um ein Fünftel höher als im Vorjahr aus. Dennoch sind die Vermietungsaktivitäten noch spürbar vom Niveau vor der Corona-Pandemie entfernt. 2020 und 2021 ergab sich für die Top-Standorte ein kumulierter Büroflächenneuzugang von 2,7 Millionen Quadratmetern. Davon entfielen rund 40 Prozent auf Berlin als größtem deutschem Bürostandort.

Bürospitzenmieten erhöhten sich

DZ Hyp Studie Gewerbeimmobilien

Die Leerstandsquote weitete sich 2021 wie im Vorjahr aus. Dazu hat vor allem die angezogene Bautätigkeit beigetragen. Die vor der Pandemie verknappte Angebotslage hat sich dadurch etwas entspannt, weil auch größere Büroflächen wieder kurzfristig verfügbar sind. Steigende Leerstände gingen in der Vergangenheit meist mit rückläufigen Spitzenmieten einher. Der vor der Pandemie hohe Anstieg der Miete setzte sich zwar nicht fort. Aber nach der 2020 stabilen Entwicklung zogen die Spitzenmieten 2021 bereits wieder leicht an. Die von vielen Unternehmen während der Corona-Pandemie ausgearbeiteten Bürokonzepte zum hybriden Arbeiten werten das Büro zur Kommunikationszentrale auf. Dafür werden moderne, offene und einladende Flächen benötigt, die aber nach wie vor am Markt kaum verfügbar sind. In den Oberzentren betrug die durchschnittliche Spitzenmiete Ende vergangenen Jahres 15,60 Euro je Quadratmeter und damit 1,8 Prozent mehr als 2020. Der günstigste regionale Standort war Darmstadt mit 13,40 Euro pro Quadratmeter. In Hannover, Leipzig und Mannheim lag der Quadratmeterpreis mit 17,00 Euro spürbar darüber. An den sieben Top-Standorten fiel der Mietanstieg mit durchschnittlich 2,9 Prozent kräftiger aus. Dabei konnte der Berliner Büromarkt mit seinem hohen Marktanteil die durchschnittliche Spitzenmiete der Top-Standorte auf 34,90 Euro pro Quadratmeter anheben. Die Bandbreite reicht von 24 Euro in Stuttgart bis zu 42 Euro in Frankfurt. Das hohe Anlegerinteresse an erstklassigen Büroobjekten ließ die anfänglichen Mietrenditen 2021 erneut sinken. Die Spanne reicht an den sieben Top-Standorten von 2,5 Prozent in Berlin bis zu 3,0 Prozent in Köln. In den Oberzentren war die Renditespreizung größer. Die niedrigsten Mietrenditen entfielen auf die beiden dynamisch wachsenden sächsischen Städte Dresden und Leipzig mit 3,4 beziehungsweise 3,5 Prozent. Beim Gros der Oberzentren lag der Wert bei rund 4 Prozent. Lediglich in Bremen war das Renditeniveau um einen halben Prozentpunkt höher. Der Anteil der Beschäftigten, die zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiten, hat zugenommen. Dieser Trend zum Homeoffice dürfte weiter anhalten. Daher sind neu gestaltete, attraktive Flächen vermehrt gefragt. Denn Kommunikation und Teamwork werden stärker im Fokus stehen. Die Bereitschaft, dafür höhere Mieten zu zahlen, ist vorhanden. Das Angebot entsprechender Flächen ist jedoch knapp. Insofern ist mit weiter steigenden Mieten zu rechnen. Gleichzeitig ist mit einem zunehmendem Leerstand nicht mehr zeitgemäßer Flächen zu rechnen.

Einzelhandel: Flächenvolumen auf solidem Niveau

Nach dem bis weit in den Frühling 2021 dauernden Lockdown belebte sich der stationäre Einzelhandel wieder. Durch die spürbar zunehmenden Corona-Infektionen ab dem Herbst und damit einhergehenden Restriktionen schwächte sich der begonnene Aufschwung schnell wieder ab. Dennoch blieb das Volumen der in der Innenstadt verfügbaren Flächen gegenüber dem Vorjahr stabil. Der größte Anteil der Vermietungen entfiel auf Gastronomie und Lebensmittelhandel gefolgt von Mode und Textilien. Den geringsten Flächenanteil machten Sport beziehungsweise Outdoor sowie Heim- und Wohnbedarf aus.

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