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Studie: Nachhaltigkeit bleibt trotz Krisen im Fokus

Union Investment Studie Nachhaltigkeit
Union Investment

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Zu den Ergebnissen hat die Geno-Graph-Redaktion André Haagmann befragt. Er ist Vorstandsmitglied mit Zuständigkeit für das institutionelle Kundengeschäft und Gastgeber der elften Nachhaltigkeitskonferenz von Union Investment.

Herr Haagmann, wie wichtig ist Nachhaltigkeit aktuell für Großanleger?

Der derzeitige Höchststand von 83 Prozent nachhaltig investierender Großanleger bedeutet eine Steigerung um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und sogar um 18 Prozentpunkte gegenüber 2018. Für die meisten Investoren ist Nachhaltigkeit nicht mehr wegzudenken, ungeachtet der großen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die nachhaltige Transformation bleibt eine zentrale Herausforderung für uns alle. Dies ist den Großanlegern bewusst, deren Einstellung gegenüber nachhaltigen Kapitalanlagen sich gewandelt hat. Erstmals haben sie als Grund dafür am häufigsten die eigene Überzeugung genannt, sogar noch vor den regulatorischen Anforderungen. Unsere Studie macht deutlich, dass Nachhaltigkeit für die Investoren nicht länger eine Pflichtübung, sondern unverzichtbarer Bestandteil der Kapitalanlage ist.

Warum legen immer mehr Investoren nachhaltig an?

Viele von ihnen haben inzwischen in der Praxis positive Erfahrungen mit nachhaltigen Investments gesammelt. So bescheinigen 69 Prozent der von uns befragten Großanleger, die nachhaltig und konventionell investieren, dem nachhaltigen Portfolio eine ähnliche oder sogar bessere Renditeentwicklung. Dies gilt auch in Bezug auf das Anlagerisiko – 68 Prozent der Investoren stufen das nachhaltige Portfolio als ebenbürtig oder besser ein. Daher verwundert es nicht, dass zwei Drittel der Befragten mit ihren nachhaltigen Kapitalanlagen zufrieden sind.

Welche Rolle spielt die Regulierung?

Obwohl die Investoren in diesem Jahr die eigene Überzeugung als Hauptmotiv genannt haben, ist auch die Regulierung nach wie vor ein wesentlicher Impuls, sich mit nachhaltigen Kapitalanlagen zu beschäftigen. Allerdings zeigt unsere Studie, dass es bei Regulierungsthemen noch erhebliche Informationslücken gibt. Bislang kennen nur 49 Prozent der Befragten die sogenannte EU-Offenlegungsverordnung. Allerdings haben im Gegenzug 40 Prozent angegeben, dass sie die Verordnung bereits genau kennen. Einheitlicher ist das Bild dagegen bei einem anderen, sehr kontroversen Regulierungsthema. So sind 89 Prozent der Befragten überzeugt, dass Atomkraft nicht nachhaltig ist. Wir schließen Atomstromproduzenten bei unseren Nachhaltigkeitsfonds seit vielen Jahren aus. An dieser Einschätzung halten wir aufgrund der Katastrophenrisiken bei Atomkraftwerken und der nicht gelösten Frage der Endlagerung fest.

Union Investment Vorstand Nachhaltigkeit
André Haagmann, Vorstandsmitglied Union Investment: „69 Prozent der von uns befragten Großanleger, die nachhaltig und konventionell investieren, sagen: Die Renditeentwicklung bei nachhaltigen Investments ist ebenbürtig oder sogar besser.“ 
Studie Union Investment Nachhaltigkeit
83 Prozent der Großanleger in Deutschland investieren nachhaltig.

 

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