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Weingenossenschaften: Markenbildung im Blickpunkt

Genossenschaftskongress des DRV Gruppenbild
Gunter Endres

Eine Premiere: Um „Markenbildung bei Genossenschaften“ ging es beim ersten internationalen Genossenschaftskongress des DRV im Rahmen der Stuttgarter Technik-Messe Intervitis. „Die deutschen Winzer- und Weingärtnergenossenschaften sind für ihre Mitglieder, insbesondere in Zeiten des hart umkämpften Markts Garanten für gesicherte und konstante Einkommen“, betonte Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), bei der Eröffnung des Kongresses. „Vor allem der demografische Wandel und der steigende Anteil abstinent lebender Verbraucher fordern die genossenschaftliche Weinwirtschaft heraus. Für den wirtschaftlichen Erfolg ist es daher entscheidend, verstärkt Produkte mit unverwechselbaren Profilen zu erzeugen, die sich der Austauschbarkeit in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels entziehen“, so Ehlers. Mit Vertretern international erfolgreicher Genossenschaften aus Frankreich, Österreich und Südtirol diskutierten knapp 90 Teilnehmer, darunter viele Vertreter baden-württembergischer Weingärtner- und Winzergenossenschaften, Potenziale und Strategien für Markenweine im deutschen Markt.

Wandel der Marke „Alde Gott“ vorgestellt

Für die Alde Gott Winzer Schwarzwald eG, Sasbachwalden, stellte Günter Lehmann die 2016 angestoßene Weiterentwicklung der Marke „Alde Gott“ anhand der komplett neuen Ausstattung der Weine und der Kommunikationsmedien mit Fokus auf den Begriff „Schwarzwald“ vor. „Wir haben den radikalen Wandel mit unseren Mitarbeitern zusammen vollzogen. Damit sind sie Markenbotschafter“, sagte der geschäftsführende Vorstand. Ministerialdirektorin Grit Puchan hob als Vertreterin des badenwürttembergischen Ministers für Ländlichen Raum Peter Hauk die wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Bedeutung der Winzer- und Weingärtnergenossenschaften hervor. „Seit Jahren stehen die Genossenschaften für exzellente Weinqualität. Darüber hinaus leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag für die Entwicklung des ländlichen Raums, den Naherholungsgebieten rund um die Ballungszentren. Oftmals sind es Nebenerwerbswinzer, die mit großem Einsatz die unverwechselbare Kulturlandschaft pflegen und erhalten. Diese großartige gesamtgesellschaftliche Leistung verdient höchste Anerkennung“, unterstrich Puchan. Sie hob die von Minister Hauk für Ende 2017 avisierte bessere Förderung der Steillagen hervor. Aus Brüssel war Joao Onofre nach Stuttgart angereist. Der seit einem Vierteljahr für Wein, Spirituosen und Gartenbau zuständige Abteilungsleiter in der Generaldirektion Landwirtschaft der EU-Kommission gab den Ausblick, dass sich die Branche künftig in der Kommunikation mit dem Verbraucher stärker mit dem Thema „Wein und Gesundheit“ werde beschäftigen müssen.

Markt und Mitglieder gleichermaßen

Der Vorsitzende des DRV-Fachausschusses Weinwirtschaft, Dieter Weidmann, zugleich Vorstandsvorsitzender der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft eG, Möglingen, fasste die Ergebnisse des Kongresses zusammen. „Stetige Qualitätssteigerungen sind wichtig, reichen alleine aber nicht aus“, so Weidmann. Markenpflege sei eine Daueraufgabe. Für die Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel sei eine klare Strategie unerlässlich. „Wir müssen Marktbearbeitung und Mitgliederanforderungen gleichermaßen im Auge behalten“, sagte Weidmann. Das A und O sei, in der Weiterentwicklung schneller als der Wettbewerb zu sein, um die Herausforderungen des Markts zu bewältigen, damit die Genossenschaften von ihren Mitgliedern weiterhin als attraktiver Partner gesehen werden.

Auf dem Bild zu sehen

Unter der Moderation von (v.l.n.r.) Henning Seibert, Vorsitzender des DRV-Arbeitskreises Markt, bestritten Heinz Frischengruber (Domäne Wachau, Österreich), Günter Lehmann (Alde Gott Winzer), Pierre Hertweg (Nicolas Feulliatte Champagner, Frankreich), Dr. Henning Ehlers, DRV-Hauptgeschäftsführer, Klaus Gasser (Cantina Terlan, Südtirol) und Dieter Weidmann, Vorsitzender des DRV-Fachausschusses Wein, den Genossenschaftskongress.

 

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